Im Punkt 1 kommt zum Ausdruck, dass unser Bauchhirn – zuständig für die Verdauung – ein Langzeitgedächtnis hat. Die Aufspaltung der Nahrung in seine Grundbausteine wird primär ermöglicht durch die Kautätigkeit, den Magensaft, die in der Leber produzierte Galle und die Aktivitäten der Bauchspeicheldrüse.
Um aber diesen so zerkleinerten Nahrungsbrei verdauungsgerecht und resorptionsfähig zu machen, brauchen wir die Hilfe von Experten und Spezialisten—und da haben wir im Darm-Mikrobiom bestehend aus vielen Millionen Mikroorganismen einen kongenialen Mitplayer, jedoch dieser Partner lässt sich nicht alles gefallen.

Mit Wirtschaftsboom und Wohlstand ab den 60er Jahren, hat sich auch unsere Ernährung dramatisch verändert-und seither spielt unsere Verdauung mehr und mehr verrückt. Weizen und Gluten, die Kuhmilch und der abnorme Fleischkonsum bringen nicht nur Mutter Erde zum Schwitzen, sondern tun auch uns nicht gut. Zur Erklärung: Der Weizen ist ein mediterranes Getreide, gut für die darauf eingestimmten Mägen der Italiener, Spanier und Südländer. In unseren Regionen, wo es früher kälter war, gediehen Roggen, Gerste, Hafer, Erbsen, Bohnen und Linsen vorzüglich. Vor allem der Hafer und die genügsame Gerste waren das Kraftfutter für Mensch und Tier. Als Met und Bier wurde der vergorene Gerstensaft schon von den alten Germanen und kühnen Wikingern hoch geschätzt. Genau diese Ess-und Trinkkultur hat unsere Verdauung nachhaltig geprägt. Im Gegensatz dazu essen wir heute mit Semmeln, Nudeln, Nockerl, Knödel, Pizza und Kuchen Weizenprodukte im Übermaß—und dazu gibt es ein gravierendes zweites Problem. Da das Korn geschält werden muss, um Mehl unverderblich und lange haltbar zu machen, fällt im Zuge des Reinigungsprozesses das vielzitierte Gluten an.

Weil sich dieser geschmacklose Eiweißabkömmling hervorragend als Bindemittel und Konsistenz-Verbesserer eignet, ist Gluten vor allem in Fertig-und Halbfertigprodukten omni-präesent.
Im Schinken, vielen Wurstsorten, im Yoghurt, in der Panier der Fischstäbchen, natürlich in den Fertigsaucen-überall ist Gluten drinnen- zum Leidwesen der Verdauung!
Schon im Zusammenhang mit meiner Dissertation erfuhr ich, wie dramatisch sich Fehlfütterung auf Wohlbefinden und Gesundheit auswirken kann. Nach jahrzehntelanger Erfahrung in der Tierarznei arbeite ich heute als Human-Energetiker. Unsere Klientel sucht Hilfe bei uns, weil sie von immer wiederkehrenden Magen-, Darm-, Haut-und Lungenproblemen gepeinigt werden.
Autoimmunpatienten mit Psoriasis, Neurodermitis, COPD und Morbus Crohn sind häufig darunter. Aber auch eine schlechte Immunitätslage mit erhöhter Krankheitsanfälligkeit ist ein großes Thema; und fast immer finden wir als Verursacher dieser Beschwerden eine Intoleranz/Allergie auf Weizen und Gluten.
Auf dieses Weizen/Gluten-Thema werden wir noch öfters zu sprechen kommen. Schlussendlich sind wir gut beraten, wenn wir unsere Lebensgewohnheiten überdenken und mit unserer Verdauung pfleglicher umgehen.
Im kommenden Beitrag wollen wir auf das zunehmende Milch- und Laktoseproblem eingehen.
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